Die drei Königinnen des Engadins: Corviglia, Diavolezza, Corvatsch

Das weitläufige Netz an Anlagen ist effizient und schnell, mit überdachten Sesselliften, Seilbahnen, modernen Gondelbahnen, Bahnverbindungen und Skibussen. Corviglia und Corvatsch liegen an zwei gegenüberliegenden Hängen: Der erste ist nahezu immer sonnig exponiert, während der zweite nach Norden ausgerichtet ist und überwiegend im Schatten bleibt – ideal für Skifahrten in der späten Saison. An den Wochenenden gibt es beleuchtete Pisten für das Nachtskifahren.

Es gibt die Olympia Bob Run, die älteste Bobbahn der Welt und den einzigen vollständig natürlichen Eiskanals, auf dem weiterhin internationale Rennen stattfinden, sowie die legendäre Skeletonbahn des Cresta Run. Nach vier alpinen Ski-Weltmeisterschaften und zwei Olympischen Winterspielen war St. Moritz 2017 erneut Gastgeber der alpinen Ski-Weltmeisterschaften.

Berggeschichten vom frühen 20. Jahrhundert bis heute

Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als immer mehr Alpinisten aus ganz Europa nach Pontresina kamen, um die Gletscherberge zu besteigen, entwickelte sich dieses malerische Dorf im Kanton Graubünden zu einem echten internationalen Reiseziel. Mit seinen über 4.000 Metern Höhe zählt das Bernina-Massiv zu den höchsten Gebirgsgruppen der westlichen Rätischen Alpen. Seine von ewigen Gletschern bedeckten Felswände sind ideal für Liebhaber des Alpinismus. In derselben Zeit wurde zur Verbesserung der Verbindungen, zur Förderung des Tourismus und zum Ausbau des Handels die Rhätische Bahn gebaut, die heute zum UNESCO-Welterbe gehört.

Auf dieser Bahn verkehrt der Bernina Express, der berühmte „rote Zug“, der gewaltige Gletscher, märchenhafte Seen und atemberaubende Panoramen durchquert und Tirano auf 429 Metern Höhe mit dem Berninapass auf 2.253 Metern verbindet, bevor er wieder Richtung Chur hinabfährt. Die Strecke überwindet auf nur 22 Kilometern einen Höhenunterschied von 1.824 Metern und meistert Steigungen von bis zu 70 ‰ ohne Zahnradantrieb. Heute ist der rote Zug das unangefochtene Wahrzeichen dieser Region und ermöglicht den Zugang zu zahlreichen Skipisten. Aus den Fenstern des Schlosses kann man seine vorbeiziehende Fahrt beobachten, denn die Haltestelle befindet sich direkt gegenüber dem Hotel: eine faszinierende rote Silhouette, die das Weiß des Schnees durchschneidet. Bei jedem Vorbeifahren kann man ihn sogar „schnauben und grüßen“ hören.

Pontresina

Pontresina ist nicht nur für Ski Alpin und Alpinismus eine sehr bekannte Destination. Es gibt mehr als 200 Kilometer an Loipen, mit Strecken, die auch über die Seen von Maloja, Sils, Silvaplana und St. Moritz führen und zudem die 42 km der Marathonroute zwischen Maloja und S-chanf einschließen. Auch Rodelbahnen in allen Schwierigkeitsgraden fehlen nicht, wie jene in Sils, die vom Laret-Wald bis zum gleichnamigen See führt und auf der zahlreiche Wettkämpfe stattfinden. Gleichzeitig ziehen sich unzählige Winterwanderwege über die Bergkämme. Zu den bekanntesten gehört der sogenannte Philosophenweg, der „Weg der Philosophen“, ein Rundweg, der von Muottas Muragl ins Val Muragl führt.

Skilanglauf

Dieser Sport kann im Engadin auch auf den drei zugefrorenen Seen Maloja–Sils, Sils–Silvaplana, Surlej und Silvaplana ausgeübt werden – und sogar bei Nacht. Eine besonders stimmungsvolle Route für Landschaftsliebhaber führt durch den märchenhaften Wald des Val Bever: Die Loipe steigt sanft bis zum Gasthaus Spinas an und endet mit einer herrlichen, steilen Abfahrt. Für sportlich Ambitionierte bieten sich die Marathonloipe oder die anspruchsvolleren Strecken von Zuoz in Richtung Zernez an.

Es gibt zudem mehrere Höhenloipen, darunter jene auf der Alp Bondo oder die Gletscherloipe am Morteratsch. Die Höhenloipe auf der Alp Bondo liegt direkt auf dem Berninapass – eine kreisförmige, stets schneesichere Strecke auf 2.300 Metern Höhe, die bis zum Glacier-Express der Rhätischen Bahn führt. Die Gletscherloipe am Morteratsch hingegen ist für erfahrene Langläufer besonders geeignet.

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